Eine gute Diagnostik ist die Basis für den Behandlungserfolg

Die Untersuchungen zur Diagnose von Krampfadern sind heutzutage nicht-invasiv und schmerzlos

CEAP-Klassifikation

Die CEAP-Klassifikation ist eine Möglichkeit zur Einteilung von Venenerkrankungen, die vom Arzt oft zur genauen Beschreibung der Erkrankung verwendet wird.

Der Begriff stammt aus dem Englischen und ist eine Abkürzung für:

  • „klinischer Befund“ (C = „clinical condition“)
  • „Ätiologie“ (E = „etiology“)
  • „Lokalisation“ (A = „anatomic location“)
  • „Pathophysiologie“ (P = „pathophysiology“)

Der klinische Befund wird in die Stadien C0 bis C6 eingeteilt, wobei bei C0 keine sichtbaren Zeichen einer Venenerkrankung und bei C1 kleine Krampfadern wie Besenreiser und netzförmige Krampfadern vorliegen. C2 und C3 umfassen größere Krampfadern ohne und mit Ödem. In der Gruppe C4 werden Patienten erfasst, bei denen die Krampfadern bereits zu Hautveränderungen geführt haben, bei C5 liegt ein abgeheiltes offenes Bein vor und bei C6 zeigt sich im Moment der Untersuchung ein offenes Bein.

Klinische Ausprägung von Venenerkrankungen nach CEAP
Stadium Veränderungen
C0 Keine sichtbaren Zeichen einer Venenerkrankung
C1 Besenreiser und netzförmige Krampfadern (retikuläre Varizen)
C2 (Größere) Krampfadern ohne weitere Folgeerscheinungen
C3 (Größere) Krampfadern mit Ödem
C4 Krampfadern mit Hautveränderungen
C5 Abgeheiltes offenes Bein
C6 Offenes Bein

Darüber hinaus wird unterschieden, ob die Patienten an Beschwerden bzw. Symptomen leiden (mit „s“ abgekürzt) oder nicht (mit „a“ abgekürzt). So bedeutet z. B. C2s, dass man an größeren Krampfadern leidet, die Beschwerden verursachen, während die Besenreiser und kleinen Krampfadern bei C1a keine Beschwerden hervorrufen.

Weitere Informationen nach CEAP

Zusätzlich werden noch Informationen über die Ursache (Ätiologie) der Erkrankung gegeben, z. B. ob die Venenerkrankung primär oder sekundär entstanden ist. Die überwiegende Mehrheit der Krampfadern ist primär entstanden, das heißt, die Krampfadern entstehen aufgrund einer vererbten Bindegewebs- und Venenwandschwäche. Eine sekundäre Krampfadererkrankung entsteht als Folge von anderen Venenerkrankungen, wenn z. B. eine tiefe Beinvenenthrombose im Nachhinein zu Krampfadern führt. Primär wird mit „p“ abgekürzt und in der Mehrheit der Fälle wird demnach die Klassifikation „Ep“ für Ihre Krampfadern zutreffen.

Was die Lokalisation der Erkrankung betrifft, sind bei Krampfadern die oberflächlichen Venen betroffen, was mit „s“ (vom englischen Begriff „superficial“) abgekürzt wird. Hier wird also bei Krampfadern mit „As“ klassifiziert.

Bei der letzten Klassifikation unterscheidet man unter anderem, ob ein Blutrückfluss vorliegt (abgekürzt mit „r“), der Verschluss eines Gefäßes (abgekürzt mit „o“) oder keines von beiden feststellbar ist (abgekürzt mit „n“).

Bei Besenreisern ohne Symptome wäre also die Klassifikation C1aEpAsPn typisch, da bei den kleinen, primär verursachten, oberflächlichen Venen meist kein Blutrückfluss feststellbar ist. Bei Krampfadern der Stammvenen mit Symptomen aber ohne Folgeerscheinungen wäre die Klassifikation C2sEpAsPr korrekt, da bei den primär verursachten, oberflächlichen Krampfadern ein Blutrückfluss nachweisbar ist.