Eine gute Diagnostik ist die Basis für den Behandlungserfolg

Die Untersuchungen zur Diagnose von Krampfadern sind heutzutage nicht-invasiv und schmerzlos

Zusätzliche Untersuchungsmethoden

Die folgenden zwei Untersuchungsverfahren können eingesetzt werden, um zusätzliche Informationen über das Druck- und Fließverhalten des Bluts in den Venen zu erhalten sowie zur Abschätzung der eingeschränkten Funktion der Muskelpumpe und des Therapieerfolgs. Es handelt sich ebenfalls um schmerzlose und unblutige Untersuchungsverfahren.

Licht-Reflexions-Rheographie (LRR)

Die Licht-Reflexions-Rheographie zur Prüfung der Venenfunktion

Licht-Reflexions-Rheographie zur Prüfung der Venenfunktion

Mit dieser Methode wird die Venenfunktion mittels Infrarotlicht überprüft. Bei der Untersuchung wird die Wiederauffüllzeit der Venen bestimmt und dadurch Aufschluss über den Zustand der Venen und ihre Funktionstüchtigkeit gewonnen.

Ein Messfühler mit Infrarot-Lichtquellen wird an der Innenseite des Unterschenkels auf die Haut geklebt. Die Menge des zurückgeworfenen Infrarot-Lichtes hängt von der Füllung der Venen in der Haut ab und ändert sich während einer definierten Bewegung.

Die Untersuchung wird am sitzenden Patienten durchgeführt, der aufgefordert wird, 10 Mal die Fußspitze zu heben und wieder zu senken. Dadurch wird die Muskelpumpe aktiv und das Blut in den Beinvenen wird Richtung Herz transportiert. Die Hautvenen entleeren sich hierbei und können nicht so schnell durch nachströmendes Blut ersetzt werden. Im Anschluss wird der Fuß ruhig gehalten und die Venen füllen sich beim Venengesunden langsam wieder mit Blut. Schließen die Venenklappen nicht mehr richtig, kann ein Teil des Bluts immer wieder Richtung Bein zurückfließen und die Venen füllen sich deshalb schneller als gesunde Venen. Je kürzer diese Wiederauffüllzeit ist, desto schlimmer ist die Venenerkrankung. Beim Gesunden liegt die Wiederauffüllzeit über 25 Sekunden, bei schweren Störungen der Venen liegt sie unter 10 Sekunden.

Venenverschlussplethysmographie

Messung der Volumenänderung in den Venen durch Venenverschlussplethysmographie

Messung der Volumenänderung in den Venen durch Venenverschlussplethysmographie

Mit dieser Methode wird die Volumenänderung in den Venen des Beines nach Stauung des Bluts gemessen. Hierdurch lässt sich der Zustrom und Abfluss von Blut beurteilen.

Die Messung geschieht mit Hilfe eines Dehnungsmessstreifens am Unterschenkel, während mit einer Staumanschette oberhalb des Knies der Blutabfluss geregelt wird. Zur Untersuchung legt sich der Patient hin. Kurz vor der eigentlichen Untersuchung werden die Beine für drei Minuten erhöht gelagert.

Wird die Staumanschette festgezogen, wird der Beinumfang größer, denn das Blut aus den Venen fließt nicht mehr nach oben zurück und die Arterien führen weiterhin Blut zu. Die Venen der Beine werden demnach durch Stauung mit den Manschetten maximal gefüllt und die Messstreifen registrieren die Dehnung am Unterschenkel.

Sind die Venen gesund, so können sie eine bestimmte Menge Blut zusätzlich aufnehmen und zwar normalerweise 2,5-5ml/100ml Gewebe. Bei Krampfadern sind die Venen erweitert und nehmen mehr Blut als normalerweise auf.

Nach Öffnen der Staumanschetten fließt das Blut aus den Venen ab. Der venöse Abstrom beträgt normalerweise 35-100 ml/100ml Gewebe. Ein guter Abfluss zeigt, dass die Venen durchgängig sind. Wenn z. B. ein Blutgerinnsel die Vene verstopft, fließt das Blut langsamer als normal ab. Bei ausgeprägten Krampfadern ist der venöse Abstrom dagegen erhöht.

Phlebographie wird nur noch selten angewendet

Bei der Phlebographie handelt es sich um ein invasives Untersuchungsverfahren, bei dem ein jodhaltiges Kontrastmittel in eine Vene gespritzt und parallel Röntgenaufnahmen angefertigt werden. Durch das Kontrastmittel werden die Venen und deren krankhafte Veränderungen sichtbar. Heute wird die Phlebographie nur noch selten bei speziellen Fragestellungen durchgeführt, die anders nicht geklärt werden können.