Krampfadern sollten frühzeitig behandelt werden

Hier erfahren Sie alles über die Schaum-Sklerotherapie

Sklerotherapie

Krampfader-Behandlung mit der Schaum-Sklerotherapie

Krampfader-Behandlung mit der Schaum-Sklerotherapie

Krampfader-Behandlung mit der Schaum-Sklerotherapie

Die Sklerotherapie ist ein Verfahren zur Behandlung von Krampfadern, bei der die erkrankten Venen durch Injektion des so genannten Sklerosierungsmittel ausgeschaltet und beseitigt werden.

Bei der Schaum-Sklerotherapie wird im Gegensatz zu der herkömmlichen Sklerotherapie anstelle des flüssigen Sklerosierungsmittels ein Sklerosierungschaum in die Krampfader gespritzt. Die moderne Schaum-Sklerotherapie hat die Behandlung von Krampfadern revolutioniert und wird heute erfolgreich für alle Krampfaderformen angewendet. Die Schaum-Sklerotherapie wirkt noch stärker als die Behandlung mit flüssigem Sklerosierungsmittel und wird daher besonders bei größeren Krampfadern eingesetzt. Als gute Alternative zu den operativen Verfahren wird die Schaum-Sklerotherapie in der neuen NICE Leitlinie bei der Behandlung von Stammvenen sogar klar vor der Operation empfohlen.

Treten nach operativen Behandlungen wieder Krampfadern auf (so genannte Rezidive), können diese besonders gut durch die Sklerotherapie therapiert werden.

Als minimal-invasives Verfahren ist die Schaum-Sklerotherapie schmerzarm und daher ohne jegliche Narkose oder Betäubung sowie ambulant und ohne Schnitte durchführbar.
Nach der Therapie sind Sie direkt wieder arbeitsfähig und können den normalen täglichen Aktivitäten sofort wieder nachgehen.

Vor- und Nachteile der Schaum-Sklerotherapie auf einen Blick

Vorteile der Schaum-Sklerotherapie

  • Schmerzarm
  • Keinerlei Narkose oder Betäubung notwendig
  • Ambulant durchführbar
  • Keine Schnitte notwendig, keine Narben durch Schnitte möglich
  • Sehr gute Studienlage
  • Kostengünstig; teilweise von den Krankenkassen übernommen, ansonsten Selbstzahlerleistung (in der Regel je nach Ausprägung 100-250 € pro Behandlungstermin)
  • Einzige Methode, mit der alle Krampfaderformen behandelt werden können
  • Eine behandelte Vene kann bei Bedarf jederzeit wieder behandelt werden; dies ist bei den thermischen Methoden nicht und bei den operativen Methoden nur schwierig möglich
  • Gut kombinierbar mit anderen Methoden, die z. B. nur Stammvenen behandeln können
  • Direkte Arbeitsfähigkeit nach der Therapie und normale tägliche Aktivitäten sofort wieder möglich
  • Für Senioren und Übergewichtige gut geeignet

 Nachteile der Schaum-Sklerotherapie

  • Mehrere Behandlungstermine können notwendig sein, um größere Krampfadern dauerhaft zu verschließen
  • Es kann bis zu mehreren Wochen dauern, bis der Körper die Krampfadern abgebaut hat
  • Allergien auf das Sklerosierungsmittel und systemische Reaktionen sind in seltenen Fällen möglich

Wirkprinzip der Schaum-Sklerotherapie

Injektion des Schaums in die erkrankte Vene bei der Schaum-Sklerotherapie unter Ultraschallkontrolle

Injektion des Schaums in die erkrankte Vene bei der Schaum-Sklerotherapie unter Ultraschallkontrolle

Bei der Sklerotherapie wird vom Arzt ein speziell entwickeltes Arzneimittel, das Sklerosierungsmittel, in die Krampfadern injiziert. Im Innern der Venen reagiert das Sklerosierungsmittel mit der Venenwand. Körpereigene Vorgänge bewirken ein Verkleben der Venenwände und führen zu einem Verschluss der Venen, so dass sich kein Blut mehr in den Venen stauen kann. Die Krampfader wird mit der Zeit in einen bindegewebigen Strang umgebaut. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als Sklerose. Nach und nach baut der Körper den Bindegewebsstrang ab und die Vene ist dann dauerhaft verschwunden.

Die Sklerotherapie entspricht somit in ihrem funktionellen Ergebnis der operativen Entfernung einer Krampfader.

Animation: Injektion des Schaums in die erkrankte Vene

Bei der Schaum-Sklerotherapie wirkt das aufgeschäumte Sklerosierungsmittel, der Sklerosierungsschaum, prinzipiell genauso wie das flüssige Sklerosierungsmittel – nur stärker. Das kommt daher, dass der Schaum nicht so schnell vom Blut verdünnt und wegtransportiert werden kann wie das flüssige Sklerosierungsmittel. Somit kann der Schaum bei größeren Krampfadern länger auf die Venenwand einwirken und ist daher stärker wirksam.

Obwohl meist geringere Konzentrationen und Mengen an Sklerosierungsmittel verwendet werden, führt die Schaum-Sklerotherapie bei größeren Venen schneller zum Ziel: der Ausschaltung und Beseitigung der erkrankten Venen.

Erfolgsrate der Schaum-Sklerotherapie

Während bei den kleinen Krampfadern die Sklerotherapie mit flüssigem Sklerosierungsmittel die Therapie der Wahl ist, wird bei der Behandlung von Krampfadern der Verbindungsvenen, der Seitenäste und Stammvenen heute hauptsächlich Schaum eingesetzt. Für die gute Wirksamkeit besteht eine sichere Evidenz aus einer Fülle von Studien und die Schaum-Sklerotherapie wird als eine gute Alternative zu den thermischen und operativen Verfahren bewertet (Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie).

Eine aktuelle Analyse der in der Literatur vorhandenen Studien ergab, dass die klinischen Ergebnisse der thermischen sowie der operativen Verfahren und der Schaum-Sklerotherapie vergleichbar sind. Alle Behandlungsmethoden sind bei der Therapie der größeren Krampfadern in etwa gleich gut wirksam und sicher.

Die genauen Erfolgsraten variieren je nach Technik, verwendeter Konzentration des Sklerosierungsmittels, verwendeter Menge an Schaum und Durchmesser der Krampfadern. Bei sehr großkalibrigen Krampfadern und wenn die Therapie zu frühzeitig beendet wird, kann die Verklebungsreaktion unter Umständen zunächst nicht ausreichend sein, um die Vene dauerhaft zu verschließen. In einem solchen Fall kann ohne Probleme nochmals eine Sklerotherapie durchgeführt werden, um die Behandlung zu optimieren.

Die Sklerotherapie großer Krampfadern erfordert in der Regel mehr als einen Behandlungstermin bei Ihrem Arzt.
Die Kompressionstherapie optimiert das Ergebnis der Sklerotherapie und sollte für einige Zeit nach der Behandlung angewendet werden.