Das Krampfaderleiden ist eine Volkskrankheit

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10. Dezember 2014

Varikose beim Mann

Kliniker und Praktiker schlagen Alarm: Obwohl Männer fast genauso häufig an Varikose erkranken wie Frauen, lassen sie ihre Varizen nur selten behandeln. Dabei sind sie ebenso wie Frauen von den Komplikationen der unbehandelten Erkrankung betroffen: Hautveränderungen, Unterschenkelgeschwüre oder gar Thrombosen. Die frühzeitige Behandlung von Varizen beugt Folgeschäden nachweislich vor und verbessert die Lebensqualität der Betroffenen. Mit der Schaumsklerosierung steht eine effiziente und patientenfreundliche Therapieoption zur Verfügung, die auch bei Männern die Compliance erhöhen könnte.

Etwa jeder vierte Mann in Deutschland leidet unter einer chronischen Venenerkrankung der Beine. Zwar treten typische Symptome wie Schwellungen oder Schmerzen bei Frauen vermehrt auf, mit zunehmender Schwere der Befunde ändert sich das jedoch. So kommen chronische Hautveränderungen wie Pigmentierungen und Ekzeme, offene Beine und Thrombosen infolge eines Venenleidens bei Männern sogar etwas häufiger vor als bei Frauen.

Trotz der schwerwiegenden Folgeschäden zeigen Männer noch immer eine geringe Bereitschaft, Krampfadern ärztlich diagnostizieren und therapieren zu lassen. De facto unterziehen sie sich nicht einmal halb so oft einem Varizeneingriff wie Frauen. Und selbst diejenigen, die sich in Behandlung begeben, warten vielfach, bis die Erkrankung deutlich weiter fortgeschritten ist. Bekanntermaßen nehmen Männer generell Gesundheits- und Vorsorgeleistungen weitaus seltener in Anspruch als Frauen. Es erstaunt daher nicht, dass es auch bei Venenerkrankungen erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Eine groß angelegte Untersuchung des Venenzentrums Dr. Seiter in Stuttgart bestätigt die Vermutung, dass Männer Krampfadern im Allgemeinen weniger Beachtung schenken. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, die Veränderung als unbedeutend angesehen, nicht als störend erlebt oder sogar übersehen zu haben – obwohl Krampfadern selbst für Laien leicht zu erkennen sind. Bei den Frauen hingegen hatten über 90% das Problem ernst genommen und gehandelt. Nicht einmal jeder fünfte Mann empfand die Varikose zudem als ästhetisches Manko, während dies bei nahezu allen Patientinnen der Fall war.

Die frühzeitige Therapie besitzt eine große Bedeutung, um dem Fortschreiten der Erkrankung Einhalt zu gebieten. Neben den operativen Verfahren wie Crossektomie und Stripping setzt sich zusehends die Sklerotherapie durch. Die Verödung mit aufgeschäumtem Sklerosierungsmittel bietet sich in vielen Fällen selbst bei großkalibrigen Varizen an. In wissenschaftlichen Untersuchungen erwies sich die Schaum-Sklerotherapie als ebenso sicher wie effektiv. Außerdem erlaubt die minimal-invasive und ambulant erfolgende Sklerotherapie den Patienten, bereits unmittelbar nach der Behandlung wieder ihren gewohnten Alltagsaktivitäten nachzugehen.

Diese überzeugenden Vorteile der Sklerotherapie sollten auch Männer animieren, mehr als bisher gegen Krampfadern vorzugehen.

Autor: Sophia Post