Das Krampfaderleiden ist eine Volkskrankheit

Hier finden Sie wichtige Studien und Leitlinien zum Thema Behandlung von Krampfadern

2. Juni 2016

Besenreiser sanft und sicher beseitigen: Wissenschaftler empfehlen Sklerotherapie statt Lasern

Mit den steigenden Temperaturen kommt auch so mancher Makel ans Licht: Können wir uns im Frühjahr und Sommer unbeschwert in kurzen Röcken, Shorts und Badesachen sehen lassen oder trüben Besenreiser das Erscheinungsbild der Beine? Zwar lassen sich die auffällig erweiterten Äderchen heutzutage problemlos beseitigen, doch sind Betroffene häufig unsicher, welche Behandlungsmethode für sie am besten geeignet ist. Dank der aktuellen Leitlinie der European Society for Laser Dermatology (ESLD) steht jetzt fest: Bei Besenreisern an den Beinen ist die Sklerotherapie nach wie vor der Goldstandard, da sie sich als wirksamer und schonender erwiesen hat als der Laser.

Schöne und gesunde Beine stehen hoch im Kurs

Attraktivität und eine gepflegte, junge Erscheinung werden bei Menschen jeden Alters immer wichtiger – und dazu gehören auch schöne und gesunde Beine. Tatsächlich jedoch leidet mehr als die Hälfte aller Erwachsenen hierzulande unter Venenveränderungen wie Besenreisern.[1],[2] Besonders bei Frauen verhindern die deutlich sichtbaren und bläulich-roten Venengeflechte an den Ober- und Unterschenkeln allzu oft, dass sie sich in sommerlich leichter Kleidung, beim Sport oder am Strand rundum wohl in ihrer Haut fühlen. Kein Wunder also, dass eine wachsende Zahl Betroffener Besenreisern den Kampf ansagt.

Moderne Verfahren veröden oder erhitzen veränderte Venen

Mithilfe fortschrittlicher Behandlungsmethoden können auf Venenleiden spezialisierte Ärzte Besenreiser heutzutage mit geringem Aufwand ambulant beseitigen. Die Patienten müssen nur wenig Zeit investieren und dürfen im Anschluss an die Sitzungen sofort wieder arbeiten und ihre normalen täglichen Aktivitäten aufnehmen. Am weitesten verbreitet ist die Sklerotherapie: Dabei wird mit einer sehr feinen Nadel ein Verödungsmittel in die betroffenen Venen gespritzt. Diese verschließen sich daraufhin und werden nach und nach vom Körper selbst abgebaut. Eine andere Möglichkeit, Besenreiser zu behandeln, bietet die Laserbehandlung. In diesem Fall sollen energiereiche Lichtimpulse, die von außen über die Haut in Richtung Besenreiser abgegeben werden, eine Zerstörung der veränderten Venen bewirken.

Laser bergen Gefahr von Hitzeschäden

Viele Menschen betrachten den Laser als „Wunder- und Allzweckwaffe“ der Hightech-Medizin. Bei der Behandlung von Besenreisern geben jedoch sogar die Laserexperten der Europäischen Gesellschaft für Laserdermatologie der Sklerotherapie den Vorzug. Die Gründe: Da Beinvenen tief unter der Haut liegen, stark unter Druck stehen und in der Größe variieren, lassen sie sich oft besser mit der Nadel erreichen als mit dem Laserstrahl. Bei etwas tiefer liegenden Besenreisern gelangen die Laserstrahlen oft nicht tief genug in das Gewebe und können diese Besenreiser daher nicht erreichen und beseitigen.

Um die Gefahr von Hitzeschäden – wie beispielsweise Rötungen, Schwellungen oder Narben – zu verringern, muss die Haut während der Laserbehandlung unbedingt gekühlt werden, auch weil die Haut an den Beinen überdurchschnittlich empfindlich ist.[3]

Sklerotherapie ist sicher, effektiv und schmerzarm

Als Behandlung der Wahl bei Besenreisern empfehlen Wissenschaftler der unterschiedlichsten Fachrichtungen in ihren maßgeblichen Leitlinien nach wie vor die Sklerotherapie.1,[4] Die entscheidenden Vorteile des seit 50 Jahren erprobten Verfahrens: Wirksamkeit und Verträglichkeit sind durch Studien umfassend belegt.[5],[6] Außerdem lassen sich mit der Sklerotherapie auch Venen veröden, die der Laser aufgrund seiner fehlenden Eindringtiefe nicht erreicht – darunter sogenannte „Nährvenen“, die viele Besenreiser mit Blut versorgen und bei anhaltendem Zufluss deren dauerhafte Beseitigung verhindern.

In Versuchsreihen, die beide Verfahren miteinander verglichen haben, berichteten die Teilnehmer darüber hinaus von rascheren kosmetischen Erfolgen bei der Sklerotherapie.[7],[8],[9],[10]

Im Zweifel für die Sklerotherapie

Keine Frage: Auch Laser haben ihre Stärken – etwa bei erweiterten Äderchen im Gesicht. Geht es um schöne und gesunde Beine, empfehlen sie sich hingegen nur für Betroffene mit sehr kleinen, dicht unter der Haut liegenden Besenreisern oder einer ausgeprägten Angst vor Spritzen.8,10,11,[11] Die Mehrzahl der Venen-Patienten ist mit der Sklerotherapie besser beraten, da das etablierte Verfahren bei größtmöglicher Schmerzfreiheit und Verträglichkeit zu sehr guten Behandlungsergebnissen führt. Auch die niedrigeren Kosten stellen ein überzeugendes Argument für die Sklerotherapie dar – schließlich müssen Betroffene die Beseitigung kosmetisch störender Besenreiser im Allgemeinen aus eigener Tasche bezahlen.

Jetzt informieren unter www.besenreiser-krampfaderfrei.de

Interessierten, die mit makellosen Beinen in den kommenden Sommer starten möchten, bietet die neue Website www.besenreiser-krampfaderfrei.de jetzt wertvolle Therapie-Entscheidungshilfen, Infos und Tipps. Besonders nützlich: die Arztdatenbank unter der Rubrik „Service“. Einfach den Wohnort eingeben und im Nu nennt die Seite einen erfahrenen Venenspezialisten in der Nähe. Mit Hilfe des von Prof. Dr. med. Eberhard Rabe entwickelten Venen-Checks unter www.venen-im-check.de kann zudem das eigene Risiko für eine Venenerkrankung eingeschätzt werden.

[1] Rabe E et al. Bonner Venenstudie der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. Epidemiologische Untersuchung zur Frage der Häufigkeit und Ausprägung von chronischen Venenkrankheiten in der städtischen und ländlichen Wohnbevölkerung. Phlebologie. 2003;32:1-14.

[2] Robert Koch-Institut (Hrsg.): Venenerkrankungen der Beine. Gesundheitsbericht-erstattung des Bundes, Heft 44, Mai 2009.

[3] Alam M et al. Complications of lasers and light treatments. Dermatol Ther. 2011 Nov-Dec;24(6):571-80.

[4] Rabe E et al. European guidelines for sclerotherapy in chronic venous disorders. Phlebology. 2014 Jul;29(6):338-54.

[5] Zhang J et al. Efficacy and safety of Aethoxysklerol® (polidocanol) 0.5%, 1% and 3% in comparison with placebo solution for the treatment of varicose veins of the lower extremities in Chinese patients (ESA-China Study). Phlebology 2012;27 (4):184–90.

[6] Peterson JD et al. Treatment of reticular and telangiectatic leg veins: double-blind, prospective comparative trial of polidocanol and hypertonic saline. Dermatol Surg 2012;38:1322-30.

[7] Lupton JR et al. Clinical comparison of sclerotherapy versus long-pulsed Nd:YAG laser treatment for lower extremity telangiectases. Dermatol Surg. 2002 Aug;28(8):694-7.

[8] Munia MA et al. Comparison of laser versus sclerotherapy in the treatment of lower extremity telangiectases: a prospective study. Dermatol Surg. 2012 Apr;38(4):635-9.

[9] Meesters AA et al. Transcutaneous laser treatment of leg veins. Lasers Med Sci. 2014 Mar;29(2):481-92.

[10] Parlar B et al. Treatment of lower extremity telangiectasias in women by foam sclerotherapy vs. Nd:YAG laser: a prospective, comparative, randomized, open-label trial. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2015 Mar;29(3):549-54.

[11] Kauvar AN. The role of lasers in the treatment of leg veins. Semin Cutan Med Surg. 2000 Dec;19(4):245-52.

 

Autor: Sophia Post