Besenreiser entfernen und behandeln

Informieren Sie sich hier ausführlich über die Laserbehandlung

Laserbehandlung von Besenreisern

Mit einigen Lasertypen (Nd:YAG-Laser) können prinzipiell auch Besenreiser der Beine therapiert werden. Eine Laserbehandlung ist jedoch nur dann erfolgreich, wenn die Besenreiser klein sowie wenig stark ausgeprägt sind und kein Zufluss aus tiefer gelegenen Venen erfolgt. Das liegt daran, dass die Eindringtiefe der Laserstrahlen nicht ausreicht, um die tieferen, erkrankten Venen mit zu verschließen. Für eine erfolgreiche und dauerhafte Therapie müssen aber gerade diese tiefen Venen behandelt werden, da die Besenreiser sonst nicht verschwinden und immer wieder kommen. Derzeit ist die Mikro-Sklerotherapie nach nationalen und internationalen Leitlinien bei Besenreisern und netzförmigen Krampfadern die Therapie der Wahl, da sie als wirksamer beurteilt wird und übrigens auch schmerzärmer und meistens preiswerter ist.

Prinzipiell sind Laser Medizinprodukte und keine Arzneimittel, daher ist die Datenlage zur Laserbehandlung und dessen Wirksamkeit und Sicherheit deutlich schlechter als bei der Sklerotherapie, wo ein streng überprüftes Arzneimittel eingesetzt wird.

Vor- und Nachteile der Laserbehandlung auf einen Blick

Vorteile der Laserbehandlung

  • Wirkung durch die Haut ohne Injektion
  • Das Tragen eines Kompressionsstrumpfes wird nicht empfohlen
  • Weniger systemische Reaktionen

Nachteile der Laserbehandlung

  • Oft keine ausreichende Wirkung, Eindringtiefe für netzförmige Krampfadern zu gering
  • Nur feine und kleine Besenreiser ohne tieferen Zufluss können behandelt werden
  • Studienlage zur Wirksamkeit und Sicherheit nicht ausreichend
  • Schmerzhaft
  • Narbenbildung häufiger
  • Hitzeschäden möglich
  • Kühlung notwendig
  • Therapie laut Leitlinien nicht empfohlen
  • In der Regel teurer
  • Häufig Kombination mit der Sklerotherapie notwendig

Wirkprinzip der Laserbehandlung

Laserstrahlen sind elektromagnetische Wellen, die durch die Lasergeräte stark gebündelt auf menschliches Gewebe treffen. Je nach Bestrahlungsdauer und -stärke sind unterschiedliche Hitzeeffekte auf das Gewebe zu beobachten, die von einer leichten Erwärmung bis hin zur Verkohlung des Gewebes reichen. Wenn die Laserstrahlen ausreichend tief eindringen, nimmt der Blutfarbstoff (Hämoglobin) in den Besenreisern das Laserlicht auf und wandelt dessen Energie in Wärme um. Das Blut wird quasi zum Kochen gebracht und gerinnt. Durch die Hitzewirkung wird die innere Schicht der Venenwand geschädigt und die Venenwände verkleben an dieser Stelle. Bei der Lasertherapie wird nur dort punktuell eine Wirkung erzielt, wo die gebündelten Strahlen auftreffen. Das bedeutet, dass unter Kühlung der Haut der Besenreiser über seinen gesamten Verlauf (mehrmals) punktförmig mit geringen Überlappungen gelasert werden muss, um das gesamte Gefäß zu verschließen. Bei starken Überlappungen kann es zu unerwünschten Hautschäden kommen. Werden die punktförmigen Laserstrahlen in einem zu weiten Abstand gesetzt, kann es passieren, dass die erkrankte Vene in den Zwischenräumen nicht verklebt und offene, blutgefüllte Gefäßabschnitte verbleiben. Der Besenreiser bleibt dann teilweise sichtbar. Wenn die Laserbehandlung erfolgreich war, entsteht im Idealfall im Laufe der Zeit ein bindegewebiger Strang, der nach einigen Wochen bis Monaten vom Körper aufgelöst wird.

Erfolgsrate

Es gibt kaum qualitativ hochwertige, klinische Studien zur Lasertherapie von Besenreisern. Die Patientenzahlen in den wenigen Studien sind insgesamt zu gering, um finale Aussagen über die Wirksamkeit und Sicherheit der Laserbehandlung machen zu können. Dazu kommt noch, dass immer wieder ein anderer Lasertyp unter anderen Bedingungen eingesetzt wurde, so dass sich die Ergebnisse nicht vergleichen lassen. Das Problem bei der Laserbehandlung ist, dass die Lasergeräte die tiefer liegenden Nährvenen und die netzförmigen Krampfadern nicht verschließen können, da die Eindringtiefe der Laserstrahlen nicht tief genug reicht. Diese müssen aber mit behandelt werden, da sonst immer wieder Blut in die Besenreiser nachfließt und sie deshalb nicht verschwinden können. Einen stärkeren Laser anzuwenden, wäre theoretisch eine Lösung. Da aber die Laserstrahlen nicht nur die erkrankten Venen, sondern unspezifisch auch anderes, gesundes Gewebe zerstören, würde das zu viele Nebenwirkungen und Verbrennungen verursachen. Oft muss daher die Lasertherapie mit der Sklerotherapie kombiniert werden, so dass mit der Sklerotherapie auch die etwas tiefer liegenden Venen mit verschlossen werden können.

Zusammenfassend wird die Laserbehandlung in den Leitlinien der deutschen und europäischen phlebologischen Gesellschaften nicht als Behandlungsmethode für Besenreiser empfohlen. Sinnvoll kann ein Laser möglicherweise da eingesetzt werden, wo die Mikro-Sklerotherapie nicht durchgeführt wird, z. B. bei winzigen, erweiterten Äderchen im Nasen- und Wangenbereich oder bei Feuermalen im Gesicht. Manchmal sind Besenreiser an den Beinen auch so fein, dass eine Injektion nicht immer gelingt. Auch hier kann eine Laserbehandlung versucht werden.

Worüber Sie sich vor der Behandlung im Klaren sein sollten

  • Die vererbte Bindegewebsschwäche, also die Neigung zu Besenreisern, kann nicht geheilt werden. Wenn ein Besenreiser erfolgreich beseitigt ist, können sich nach einiger Zeit erneut Besenreiser bilden und weitere Behandlungen notwendig machen. Daher kann keine Therapieform Besenreiser für immer verschwinden lassen und kein Arzt kann trotz erfolgreicher Durchführung der Behandlung garantieren, dass bei Ihnen nie wieder Besenreiser auftreten werden.
  • Es gibt keine Behandlung, die die Besenreiser von heute auf morgen verschwinden lässt. Sie müssen sich darauf einstellen, dass Sie eventuell mehrmals zum Arzt gehen müssen. Eine einmalige Sitzung reicht nicht aus, um die Besenreiser zu entfernen. Das Ergebnis ist auch nicht unmittelbar nach der Behandlung sichtbar, denn es kann bis zu mehreren Wochen dauern, bis Ihr Körper die erkrankten Venen abgebaut hat.
  • Prinzipiell kann das ganze Jahr über behandelt werden. Da man für einige Wochen nach der Behandlung auf Sonnenbäder verzichten sollte, ist es wünschenswert, dass die Urlaubszeit bereits abgeschlossen ist. Meist wird daher zwischen Oktober und Mai behandelt.
  • Fangen Sie besser vor Urlaubsreisen keine Behandlung an, 2-3 Woche vor einer längeren Reise sollte die Behandlung abgeschlossen sein.
  • Besenreiser und netzförmige Krampfadern werden normalerweise als ästhetisches Problem angesehen und die Kosten der Behandlung werden daher von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Die Behandlung von Besenreisern und netzförmigen Krampfadern wird daher vom Arzt meist als so genannte individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) angeboten, die der Patient selber bezahlen muss. Besenreiser können stark in ihrer Größe, Intensität und Ausdehnung variieren, daher kann nur Ihr behandelnder Arzt realistisch beurteilen, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen. Lassen Sie sich vor der Therapie von Ihrem Arzt einen individuellen Kostenplan erstellen. In vielen Fällen liegen die Kosten zwischen 50 und 220 Euro pro Behandlung.

Wann darf nicht behandelt werden?

Aufgrund der fehlenden Studien ist eine endgültige Abschätzung der Gegenanzeigen nicht möglich. Allgemein herrscht die Meinung, dass Patienten, die zu Narbenbildung neigen, von einer Laserbehandlung Abstand nehmen sollten. Die Patienten sollten bei der Laserbehandlung ihre normale Hautfarbe haben und nicht gebräunt sein. Über Krankheiten, die eventuell bedacht werden sollten, wird Sie Ihr Arzt aufklären.

Durchführung der Laserbehandlung

Auch der Laserbehandlung sollte eine ausführliche Diagnostik vorangehen, insbesondere um zu klären, ob die tiefer liegende Zuflüsse der Besenreiser durch das Lasergerät überhaupt erreicht werden können. Der Arzt klärt Sie genau über den Verlauf der Behandlung, mögliche Risiken und die Erfolgsaussichten auf.

Die Behandlung selbst wird im Liegen durchgeführt. Der Laser wird von außen auf die Haut gehalten und der Besenreiser in seinem Verlauf mehrmals gelasert, so dass das Laserlicht durch die Haut möglichst auf die gesamte Vene trifft. Ein Kühlsystem schützt die Hautoberfläche vor Überwärmung. Eine ausreichende Hautkühlung ist wichtig, um die Schmerzen zu reduzieren und eine Narbenbildung zu verhindern. Neben komplizierteren Kühlsystemen werden auch Eis oder ein Kühlspray verwendet. Bei unsachgemäßer Anwendung können diese zu Erfrierungen und Verfärbungen der Haut führen. Da die Lasertherapie von vielen Patienten als schmerzhaft empfunden wird, setzen einige Ärzte auch eine örtliche Betäubung ein.

Eine Laserbehandlung dauert üblicherweise 10 bis 20 Minuten. Der Arzt stellt in der Regel bei der ersten Behandlung den Laser nicht so hoch ein, um die Wahrscheinlichkeit von möglichen Hitzeschäden, Rötungen und Verfärbungen zu reduzieren. Da jeder Patient mit unterschiedlichem Erfolg auf das Laserlicht reagiert, tastet sich der Arzt bei jedem Patienten individuell an die optimalen Behandlungsparameter heran. Das Prinzip lautet daher, lieber schrittweise die Laserenergie in den einzelnen Laser-Sitzungen erhöhen, als bleibende Nebenwirkungen zu verursachen. Da der Laser bei der ersten Behandlung nicht zu hoch eingestellt werden darf, sind Wiederholungsbehandlungen die Regel. Je nach Intensität der Besenreiser muss die Behandlung im Abstand von 2-4 Wochen ein- bis mehrmals wiederholt werden.

Was Sie nach der Laserbehandlung beachten sollten

  • Unmittelbar nach der Laseranwendung kommt es oft zu Hautreaktionen wie Rötungen, Schwellungen und Quaddelbildungen. Diese können mehrere Stunden anhalten.
  • Nach einigen Tagen kann sich ein Hautschorf bilden, der sich nach etwa 10 Tagen ablöst.
  • Nach der Lasertherapie zeigen sich die behandelten Venen eventuell noch deutlicher als zuvor. Der endgültige Behandlungserfolg stellt sich frühestens nach einigen Wochen ein.
  • Es existieren keine Studien zu dem Thema, ob eine Kompression die Wirksamkeit und Sicherheit der Laserbehandlung verbessern kann. In der Regel wird nach der Behandlung kein Kompressionsstrumpf getragen.
  • Nach der Behandlung sind Sie sofort wieder arbeitsfähig und können Ihren normalen täglichen Aktivitäten nachgehen.
  • Von intensiven sportlichen Aktivitäten in den ersten zwei Wochen nach der Therapie wird abgeraten (z. B. intensives Joggen, stundenlange Bergtouren, Fußball). Körperliche Bewegung ohne starke Anstrengung ist bedenkenlos möglich (z. B. Walken, Spazierengehen, Schwimmen).
  • Nach der Behandlung sollten Sie für einige Wochen auf die Sauna, längere heiße Bäder oder Duschen, das Solarium und ausgiebige Sonnenbäder verzichten. Falls Sie der Sonne ausgesetzt sind, verwenden Sie eine Sonnenschutzcreme mit Lichtschutzfaktor 25 oder höher.  Eine exakte Zeitangabe gibt es nicht, verlassen Sie sich daher auf die Erfahrungen und Empfehlungen Ihres behandelnden Arztes.
  • Ab dem Tag nach der Behandlung können Sie mit mäßig warmem Wasser duschen.
  • Wenn sich Anhaltspunkte für eine Narbenbildung zeigen, informieren Sie unbedingt ihren Arzt.
  • Vermeiden Sie in den ersten zwei Wochen Massagen der betroffenen Körperpartien.
  • Nehmen Sie Nach- und Kontrolluntersuchungen wahr!

Risiken der Laserbehandlung

Jede Therapie und jeder ärztliche Eingriff können zu unerwünschten Begleiterscheinungen führen. Beim Laser gibt es nur wenig gesammelte Informationen über Komplikationen. Daher kann keine valide Aussage zu den Risiken und deren Häufigkeit gemacht werden. Bekannt ist, dass im Bereich der behandelten Besenreiser Hautrötungen, Schwellungen, Quaddelbildungen und vorübergehende Verfärbungen entstehen, die sich normalerweise bald zurückbilden. Die Schmerzen während der Laseranwendung werden von vielen Patienten als stark beurteilt. Eine leichte Schorfbildung gilt als normal. Hitzeschäden der Haut bis hin zu Verbrennungen und Narbenbildungen können vorkommen. Aufgrund des chronischen Leidens können nach einiger Zeit erneut Besenreiser im Bereich des behandelten Areals auftreten.

Ihr Arzt wird Sie vor einer Therapie genau über die möglichen Nebenwirkungen aufklären.