Das Krampfaderleiden ist eine Volkskrankheit
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Sport macht gesund: Neue Studie zeigt Wirksamkeit von Muskeltraining bei Krampfadern
Es ist kurios: In Sportvereinen und Fitness-Studios steigen die Mitgliederzahlen[1], doch immer mehr Menschen hierzulande fehlt es an Bewegung. Dabei ist körperliche Aktivität das A und O, um Herz, Muskeln und Gefäße fit zu halten. Auch bei Venenproblemen leistet gezieltes Training gute Dienste, wie eine aktuelle Studie jetzt gezeigt hat.[2] Zusätzlich verbessern lässt sich die Beingesundheit durch die Sklerotherapie, die bestehende Besenreiser und Krampfadern sanft und sicher beseitigt.
Bewegung ist ein unvergleichliches Anti-Aging-Mittel und wirkt bei gesundheitlichen Problemen manchmal besser als Medikamente. Rieten Ärzte früher beispielsweise bei Herz-Kreislauf-Beschwerden zur Schonung, walken oder radeln viele Betroffene inzwischen munter durch Feld, Wald und Flur oder schwitzen an den Geräten in Fitness-Studios – wenn auch unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen. Vor allem chronische Volkskrankheiten und Zivilisationsleiden lassen sich durch Sport häufig lindern oder sogar verhindern – darunter auch Venenschwächen und Krampfadern.
Fehlende Bewegung fördert Bein- und Venenbeschwerden
Tatsächlich tragen gut trainierte Beinmuskeln entscheidend dazu bei, die Venenfunktion sicherzustellen. Wann immer wir uns bewegen werden sie aktiv und tragen dazu bei, das Blut entgegen der Schwerkraft Richtung Herz zu pumpen. Fehlt es den Muskeln hingegen an Kraft, weil wir zu viel sitzen oder stehen und zu wenig Sport treiben, gerät dieser Prozess ins Stocken. Der Druck auf die Venen steigt mit der Zeit, sie erweitern sich und geben früher oder später nach. Die möglichen Folgen solcher Venenschwächen reichen von müden, schweren und geschwollenen Beinen bis hin zu unschönen Besenreisern und sichtbar hervortretenden Krampfadern. Leicht setzt sich dann ein Teufelskreis in Gang, denn angesichts von Missempfindungen und Schmerzen neigen Betroffene erst recht dazu, ihre Beine lieber zu schonen als zu fordern. Zwar ist das gelegentliche Hochlegen der Beine gesund, ständige Inaktivität verstärkt die Venenbeschwerden und somit das Ruhebedürfnis jedoch nur. Kein Wunder also, dass Männer und Frauen, die unter Krampfadern leiden, Untersuchungen zufolge weniger fit, beweglich und gut zu Fuß sind als gesunde Gleichaltrige.[3]
Gezielte Übungen verbessern Kraft, Beweglichkeit und Lebensqualität
Fest steht: Bewegung und Sport machen Beinen und Venen das Leben leichter.[4] In einer aktuellen Studie haben Forscher die Effekte von gezieltem Training auf die Wadenmuskeln und Venenfunktion untersucht. Teilgenommen hatten Männer und Frauen mit Krampfadern, Ödemen und Hautveränderungen infolge fortgeschrittener Venenschwächen. Über einen Zeitraum von zwölf Wochen absolvierten sie dreimal wöchentlich ein einstündiges Sportprogramm, dessen Mittelpunkt isokinetische Übungen für die Wadenmuskeln darstellten. Bei dieser aus der Rehabilitationsmedizin bekannten Methode kommen spezielle Geräte zum Einsatz, die einen gleichmäßigen Kraftaufwand erfordernund so schnellere und ansehnlichere Erfolge bringen können und besonders gelenkschonend sind. Das Sportprogramm beinhaltete z. B. ein 20-minütiges gemäßigtes Laufen auf dem Laufband und Übungen mit dem Theraband. Und wirklich: Bei den Studienteilnehmern nahmen sowohl die Muskelkraft als auch die Beweglichkeit der Sprunggelenke deutlich zu. Die sportliche Betätigung führte eindeutig zu einer Verbesserung der Venenfunktion. Und am allerwichtigsten: die Schmerzen ließen nach und die Lebensqualität stieg signifikant an.[2]
Sklerotherapie beseitigt veränderte Venen sanft und sicher
Gerade den Großteil des Tages sitzende oder stehende Berufstätige sowie ältere Menschen sollten dem Bewegungsmangel bei der Arbeit und dem mit den Jahren immer rascher voranschreitenden Muskelabbau durch Sport Einhalt gebieten. Wichtiger als die Trainingsmethode ist dabei die Regelmäßigkeit, schließlich verlieren die Muskeln innerhalb kürzester Zeit an Kraft, wenn sie nicht gefordert werden. Für einen beschwerdefreien Start in ein bewegtes Leben kann es sinnvoll sein, zunächst bestehende Besenreiser oder Krampfadern beseitigen zu lassen. Besonders sanft und schonend gelingt dies mithilfe der Sklerotherapie. Bei diesem Verfahren spritzt der Venenfacharzt oder Phlebologe während eines ambulanten Termins mit einer sehr feinen Nadel ein spezielles Verödungsmittel in die erkrankten und daher vom Körper nicht mehr benötigten Venen, die daraufhin in den kommenden Wochen vom Körper selbst abgebaut werden. Da auf eine Narkose und Operation verzichtet werden kann, ist die Sklerotherapie nachweislich besonders schmerzarm und gut verträglich – bei hoher Wirksamkeit.[5,6,7] Die Patienten müssen sich nicht schonen, sondern können nach der Behandlung unverzüglich ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen – und dazu gehört idealerweise auch Bewegung.
Weitere Infos rund um die Venen- und Beingesundheit sowie die Sklerotherapie finden sich im Internet unter www.besenreiser-krampfaderfrei.de oder auf Facebook unter Schöne & gesunde Beine.
Power für die Beine:
Venenfitness mit Spaßgarantie
Sie finden Radfahren, Joggen oder Schwimmen langweilig? Dann probieren Sie doch einmal etwas Neues aus. Wir stellen Ihnen ein paar Trendsportarten vor, die den Venen Beine machen, sich für Neu- oder Wiedereinsteiger eignen und durch geringen Aufwand sowie überschaubare Kosten auszeichnen:
Aqua Zumba verlegt den erfolgreichen Tanz-Aerobic-Mix ins kühle Nass und macht ihn dadurch noch effektiver. Zwar verlangsamt der Wasserwiderstand die Bewegungen, dennoch gehen die fetzigen lateinamerikanischen Rhythmen sofort ins Blut und in die Beine. Auch auf die Venen wirkt Zumba wie eine Verjüngungskur – lassen Sie sich die von öffentlichen Schwimmbädern und Fitness-Clubs angebotenen Pool-Partys also auf keinen Fall entgehen.
Indoor-Cycling oder „Spinning“ ist ein intensives Ausdauertraining, das obendrein die Beinmuskeln kräftigt. Zu lauten Beats und den Anweisungen eines „Instructors“ treten Sie gemeinsam mit anderen Teilnehmern auf speziellen Standfahrrädern in die Pedale. Mancherorts können Sie inzwischen auch im Wasser oder im Stockdunklen unter einer Discokugel strampeln bis die Waden brennen. Wer es lieber entspannter angeht, kann seinen Beinen natürlich auch mit einer Tour auf dem heimischen Ergometer etwas Gutes tun.
Slacklining ähnelt dem Seiltanz im Zirkus. Als Freizeit-Akrobat balancieren Sie jedoch auf einem schlaff gespannten flachen Band knapp über dem Boden. Sollten Sie abstürzen, kann Ihnen also nichts passieren. Während Sie versuchen, das Gleichgewicht zu halten und vielleicht sogar den einen oder anderen Sprung wagen, leisten selbst tiefliegende Muskeln Schwerstarbeit – im Oberkörper wie in den Waden. Eine Slackline mit Zubehör bekommen Sie für rund 70 Euro – ansonsten brauchen Sie nur zwei stabile Bäume im Abstand von mehreren Metern.
Rebounding ist der Fachbegriff für das Fitnesstraining auf dem Mini-Trampolin. Beim Hüpfen vergeht die Zeit wie im Flug, gleichzeitig verbrennen Sie jede Menge Fett und stärken auf schonende Weise Bindegewebe, Bein- sowie Rumpfmuskulatur. Viele Sportvereine bieten Kurse an, um sich mit dem Gerät vertraut zu machen. Darüber hinaus gibt es in immer mehr Orten riesige Trampolin-Hallen, in denen sich Jung und Alt nach Herzenslust austoben können.
[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/215297/umfrage/bevoelkerungsanteil-mit-einer-mitgliedschaft-im-sportverein-nach-alter/ [2] Ercan S. et al. Effects of isokinetic calf muscle exercise program on muscle strength and venous function in patients with chronic venous insufficiency. Phlebology. 2018 May;33(4):261-6. [3] de Moura RM. et al. Analysis of the physical and functional parameters of older adults with chronic venous disease. Arch Gerontol Geriatr. 2012 Nov-Dec;55(3):696-701. [4] Yang D. et al. Effect of exercise on calf muscle pump function in patients with chronic venous disease. Br J Surg. 1999 Mar;86(3):338-41. [5] Rabe E. et al. Efficacy and safety of great saphenous vein sclerotherapy using standardized polidocanol foam (ESAF): a randomized controlled multicentre clinical trial. Eur J Endovasc Vasc Surg 2008;35:238-45. [6] Peterson JD. et al. Treatment of reticular and telangiectatic leg veins: double-blind, prospective comparative trial of polidocanol and hypertonic saline. Dermatologic Surgery 2012;38:1322-30. [7] Zhang J. et al. Efficacy and safety of Aethoxysklerol® (polidocanol) 0.5%, 1% and 3% in comparison with placebo solution for the treatment of varicose veins of the lower extremities in Chinese patients (ESA-China Study). Phlebology 2012;27 (4):184–